Medienberichten zufolge litt Pat Patterson, der 1941 als Pierre Clermont im kanadischen Quebec geboren wurde, zuletzt an einer Krebserkrankung. Die WWE hat den Tod der Legende bestätigt. Die Wrestling-Welt trägt Trauer. „Worte können nicht beschreiben, was er uns gegeben hat“, schrieb WWE-Vorstand Triple H auf Twitter. „Seinen Körper als Performer im Ring, seinen Verstand als Storyteller, und seinen Geist als geliebtes Mitglied unserer großen WWE-Familie.“
Pat Patterson begann seine Wrestling-Karriere 1958 in Kanada, feierte große Erfolge im Tag Team The Blond Bombers an der Seite von Ray Stevens. 1978 wurde er Teil der WWE – und sollte es lebenslang bleiben. Als aktiver Wrestler kürte ihn die WWE 1979 zum ersten Intercontinental Champion. Ein Erfolg, an den die die WWE die Erinnerung in schöner Regelmäßigkeit wachhält – auch wenn er dafür nur ein fiktives Turnier in Brasilien gewann.
Pat Patterson: „Chef-Architekt der WWE“ und Erfinder des Royal Rumble Matches
Seine Wrestling-Stiefel hing Patterson 1984 an den Nagel, der wichtigste Teil seiner Karriere sollte aber erst folgen. Er füllte in der WWE viele Rollen hinter den Kulissen aus, half als Mentor unzähligen Talenten, wurde rechte Hand von Boss Vince McMahon und galt als kreatives Mastermind. So wird ihm 1988 die Erfindung des Royal Rumble Matches zugeschrieben.
„Patterson war einer der Chef-Architekten der WWF, der wesentlich dabei half, dass sie ein globales Phänomen wurde“, schreibt Journalist Dave Meltzer im Buch „Top 100 Pro Wrestlers of All Time“. Bereits 1996 wurde Pat Patterson die WWE Hall of Fame aufgenommen. Damit gehörte er zu den frühesten Jahrgängen in der Ruhmeshalle.
Pat Patterson: Erster offen schwuler Wrestling-Star und einer der „Stooges“ von Vince McMahon
Später trat Pat Patterson wieder vor die Kameras. In der Attitude Era spielte er gemeinsam mit Gerald Brisco die „Stooges“ von Vince McMahon, karikierte dabei selbstironisch seine Backstage-Rolle. Im Jahr 2000 gewann er kurzzeitig die eher wertlose WWE Hardcore Championship, in einem Gast-Auftritt 2019 auch die vergleichbare 24/7 Championship. Damit wurde er im Alter von 78 Jahren der älteste Champion der WWE-Geschichte.
Pat Patterson galt als einer der ersten offen schwulen Wrestling-Superstars. Sein Coming-Out hatte er Berichten zufolge schon in den 1970er-Jahren. Im WWE-TV wurde es allerdings erst 2014 in einer Episode der Show „WWE Legends‘ House“ thematisiert.
(Titel-Foto: By Miguel Discart from Bruxelles, Belgique - [1], CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40461655)